Event-Know-How-Logistik
für die deutsche Olympiamannschaft
Zur Fußball-WM und zu den Olympischen Spielen war Iwona Leszkiewicz von DB SCHENKER- sportsevents als Projektmanagerin in Rio de Janeiro tätig. Im Interview erklärt sie die Komplexität der Logistik für einen Großevent. Logistik für die deutsche Olympiamannschaft Wie lange waren Sie und ihre Kollegen von DB SCHENKERsportsevents rund um diese Großereignisse unterm Zuckerhut aktiv? Unsere Vorbereitungen im Gastgeber- land begannen wegen der WM bereits Ende 2010. Die Olympischen Spiele haben wir seit dem Ende der letzten Winter spiele vorbereitet, also zwei Jahre lang. Abge- schlossen waren die Spiele für uns erst lange nach der letzten Medaillenvergabe. Schließlich organisierten wir auch sämt- liche Rücktransporte. Welche Aufgaben übernahmen Sie in Rio und wie war der Zeitplan? Unser Olympia-Einsatz war vielfältig: Wie bei den Spielen in London und Sotschi war die Schenker Deutschland AG wieder offizieller Co-Partner der Deutschen Olym piamannschaft Rio 2016. Wir wickel- ten die Fracht der deutschen Olympia dele gation ab, waren exklusiver Logistikpart- ner des Deutschen Hauses und betreuten für einen weiteren Kunden die Ausstattung des Olympischen Dorfs. Seit wann waren Sie im Einsatz und mit welchen Aufgaben? Eine Kollegin und ich waren seit Septem- ber 2015 abwechselnd vor Ort und haben dort die Ausstattung des Olympischen Dorfs betreut. Dort haben wir den Trans- port von Möbeln, Matratzen, Vorhängen und etlichen anderen Gegenständen koor- diniert und somit dabei mitgewirkt, die leeren Räume im Olympischen Dorf in funktionale Wohnräume zu verwandeln. Dafür mussten wir See- und Luftfrachten abwickeln, Importe koordinieren und die Zulaufsteuerung zum Olympischen Dorf lenken. Außerdem habe ich die Logistik für das Deutsche Haus vorbereitet. Wich- tig war dabei vor allem, den Bedarf zu ermitteln und die Logistik-Ablaufpläne zu erstellen. Ebenso beriet ich unsere Kunden bei der Transportplanung und unterstützte sie in allen Fragen rund um die Vorberei- tung der Versanddokumente. Worauf mussten Sie bei der Logistik für den Ausstatter des Olympischen Dorfs achten? Zum Beispiel auf eine Reihe von Import- vorschriften. Vor allem die Dokumenten- prüfung und falls notwendig die Anfor- derung von Korrekturen der aus Asien eingeführten Waren war hier ein zeitinten- siver Faktor. Die asiatische Arbeitsweise unterscheidet sich sehr von unserer und vor allem von der in Brasilien. Hier musste ich oft als Vermittlerin einspringen. Außer- dem ist die Zeitverschiebung eine große Herausforderung, da wir Informationen oft zeitnah gebraucht haben. Sie übernahmen auch die Logistik für die deutschen Sportverbände. Was gab es dabei zu tun? Wir haben die gesamte Fracht der deut- schen Olympiadelegation abgewickelt. Immer, wenn die Fracht in Rio eintraf, sorgte eine Kollegin dafür, dass alles pünktlich im Olympischen Dorf und an den Wettkampfstätten ankam. Von Reise- taschen mit der Athletenkleidung über Trainingsmaterial bis hin zur Büroaus- stattung der Delegationsleitung und zum Equipment der Physiotherapeuten. Neben dem deutschen Team war DB Schenker auch exklusiver Partner der Olympiamannschaften von Österreich, Norwegen, Portugal und der Schweiz. Und nach den Olympischen Spielen betreuten wir die Fracht für die deutsche paralympi- sche Mannschaft und übernahmen zudem die Logistik für das Internationale Para- lympische Komitee (IPC) und die Mann- schaften Italiens, Österreichs, Norwegens, Portugals und der Schweiz. EVENT-KNOW-HOW DB-Schenker-Projektmanagerin Iwona Leszkiewicz vor dem Deutschen Haus in Rio Verladung der Kanus für Olympia: 24 Boote für jede Disziplin wurden von DB Schenker via Luxemburg per Luftfracht nach Rio gebracht. 30 Deutsche Bahn AG