Checkliste Auswahl Rednern

4/18 eventlocations magazin 27 bewährt. Dabei geht es vor allem darum, einen Redner zu fin - den, der das primäre Kommunikationsziel unterstützen kann. Zunächst stellt sich die Frage nach dem richtigen Inhalt. Denn gute Redner liefern hochwertige Inhalte. Auf dem US- amerika nischen Markt wird zwischen sofort anwendbarem und inspirierendem Inhalt unterschieden. Mit einem inspirierenden Redner soll den Gästen ein neuer Geist (lateinisch: inspirare, begeistern) eingehaucht werden. Typischerweise wird dazu ein Referent gebucht, der aus seiner individuellen Perspektive den Transfer zum Business-Kontext liefert. Wenn zum Beispiel der Referent Christian Gansch mit seiner Erfahrung als Dirigent, Produzent und Gewinner von vier Grammy Awards über die Arbeit mit Orchestern spricht, bietet dieser Perspektivenwech- sel zahlreiche inspirierende Impulse für das Zusammenspiel in Unternehmen. Bei Referenten mit anwendbarem Content steht im Gegen- satz dazu das konkrete How-to im Mittelpunkt der Ausführun - gen. Hier geht es um sofort anwendbares Wissen für den beruf- lichen oder privaten Erfolg. Ein Beispiel ist der Gedächtnistrai- ner Markus Hofmann. Er verankert mit seinen Techniken im Rahmen einer Sales-Konferenz die sieben Vorteile eines neuen Produkts in den Köpfen des Vertriebs und bietet damit einen konkreten Mehrwert für die Veranstaltung. Häufig besteht eine gute Keynote aus einem größeren Anteil von inspirierendem Inhalt und konkret anwendbaren Take-aways für die Zielgruppe. PROMINENTE SPORTLER ALS SPEAKER Immer mehr ehemalige Leistungssportler drängen in den Refe- rentenmarkt. Je nach Grad der öffentlichen Bekanntheit lässt sich das Investment für einen Vortrag ableiten. Zu den bekann- testen Protagonisten dieser Kategorie gehören Namen wie Oli- ver Kahn, Henry Maske oder Regina Halmich. Sie begeistern zwar durch ihre Prominenz und einen gewissen Glamourfak- tor, ihre Botschaften sind jedoch nicht zwangsläufig fundiert. Und genau hier liegt oftmals der größte Knackpunkt bei der Buchung eines Sportlers. Denn die Stärke eines ehemaligen Spitzensportlers besteht nicht unbedingt auch darin, 60 Minu- ten Bühnenzeit mit Esprit, Humor und sprachlicher Brillanz zu füllen. Ein guter Indikator für die Eignung als Redner ist neben einer häufigen Buchungsrate die regelmäßige TV-Präsenz. Der ehemalige Schiedsrichter und heutige ZDF-Fußballexperte Urs Meier gehört beispielsweise zu den Referenten, die auf kurzwei- lige Art und Weise Parallelen zwischen Sport und Wirtschaft aufzeigen können. Allerdings sollte man bei der Buchung von Sportlern kritisch hinterfragen, ob die immer wiederkehrenden Metaphern des Segelns, Bergsteigens oder anderer Extremsport- arten überhaupt noch aktivierend auf das Publikum wirken. MOTIVATION ZUR VERÄNDERUNG Wandel ist die einzige Konstante. Gerade deshalb geht es in Zeiten wie diesen oftmals um die nachhaltige Motivation für notwendige Veränderungen. Dieses Thema ist aus verschie- denen Perspektiven zu beleuchten: Im Kern geht es darum, Menschen für ihre aktuelle Situation einen Deutungsrahmen Der Persönlichkeitstrainer Cristián Gálvez hat mit seinem Modell der Heldenreise ein praxisrelevantes Instrument für nachhaltige Motivation in Zeiten der Veränderung geschaffen. B ild : C ri st iá n G ál ve z Checkliste für die Auswahl von Rednern und Referenten Referenten-Check: Vergeben Sie Punkte. Bewerten Sie die jeweiligen Kompetenz- felder Ihres möglichen Referenten auf einer Skala von 1 bis 10. Die Fragen unterstützen Sie im persönlichen Gespräch und können Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Fachexpertise-Check: Welche Publikationen gibt es von Ihnen? Wie häufig sind Sie zu Ihrem Thema in welchen Medien? Welche eigenen Konzepte gibt es von Ihnen? Woher kommen Ihre Inhalte? Inhalte-Check: Wie originär sind Ihre Inhalte? Kann es sein, dass andere Redner Ihre Inhalte ähnlich verwenden? Was macht Ihre Inhalte einzigartig? Rhetorik-Check: Wie häufig halten Sie Vorträge? Seit wann halten Sie Vorträge? Wie groß ist typischerweise Ihr Publikum? Vor welchem Publikum funktionieren Sie besonders gut? Transfer-Check: Wie passt Ihr Thema zu unseren Herausforderungen? Welchen konkreten Mehrwert nehmen unsere Gäste mit? Wie schaffen Sie den Transfer zu unseren Inhalten? Referenzen-Check: In welchen Branchen waren Sie in der Vergangenheit tätig? Auf welchen Plattformen lassen sich Bewertungen von echten Kunden sehen? Welche Unternehmen arbeiten immer wieder mit Ihnen zusammen?