Best Practise: EIN ORCHESTER DER FORMEN, LINIEN UND  ROPORTIONEN
23 Für die Gespräche wurde eine modulare wählt. In einem auf 16 m2, als Raum-in- Raum-Konzept eingerichteten Forum, begrenzt durch eine drei Meter hohe Podiums wand mit zentralem Bildmotiv, wurde jeder Gast zu einem Protagonisten auf der Bühne. Ein transparentes Gaze- Bild motiv markierte dezent die Forums- fältige Blick achsen zwischen Innen und Außen, bis hin zum Portal des Hauptbahn- hofs. Als Sitzmöbel dienten gebrandete Sitzhocker aus Karton, die schnell ergänzt oder in ihrer Anzahl reduziert werden konnten. In dieser Umgebung wurde jeder Wortbeitrag zu einem authentischen State ment. Prominente Orte, wie der Washington- platz in Berlin, sind keineswegs Garanten für einen kontinuierlichen Besucherstrom. Dialogtage Ernährungswirtschaft in Berlin Veranstalter: Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH, Cluster- management Ernährungs wirtschaft Brandenburg Agentur: Mitwirkende KK Mitwir- kung für gute Kommunikation UG Gestaltung und Produktion: Vogelhaus büro für gestaltung GbR Zeltanbieter: Freegroup Spolka z.o.o Spolka Komandytowa Zelt: Fläche 110m2, Durchmesser 12 Meter, Höhe sechs Meter Eventtechnik: KFP Five Star Conference Service GmbH Das Clustermanagement Ernährungswirtschaft Brandenburg präsentierte sich mit seinen Leistungen vom 5. bis 7. Juli 2017 direkt vor dem Berliner Hauptbahnhof. Berlin Partner für Wirtschaft und Tech- nologie GmbH. In einer Ausschreibung wurden Agenturen aufgefordert, für die Dialogtage einen technisch-organisato- rischen Lösungsansatz, einen Vorschlag für das Gestaltungskonzept, die Möblie- rung und weitere Inszenierungsideen zur Ansprache des Publikums auszuarbeiten. EIN ORCHESTER DER FORMEN, LINIEN UND PROPORTIONEN Welche Faktoren begünstigen Kommuni- kation, Dialog und Austausch? Wie verbin- den sich einzelne Ansätze zur gewünschten Wirkung? Der Veranstaltungsort musste gleich mehreren Anforderungen gerecht werden. Er sollte über eine attraktive Aus- strahlung, eine gute Erreichbarkeit und über die erforderliche Infrastruktur ver- fügen. Der Washingtonplatz am Berliner Hauptbahnhof erfüllte mit seiner Lage nahe am Regierungsviertel und der Spree sowie unweit der Landesvertretung Bran- denburg diese Anforderungen am besten. ihn einrahmende imposante Bahnhofs- dach und die Stadtmöblierung als Begren- zung erzeugten ein einladendes Flair für Besucher. Als Austragungsort für die Dialogtage wurde ein besonderes Zeltmodell aus ge- wählt. Die steil ansteigenden Wände des halbkugelförmigen Dome-Zelts boten eine maximale Raumnutzung und einen Gesamt raum, in dem sich jeder Besucher bereits beim Eintreten als Teil eines Ganzen fühlen konnte. Die Ausstellungs- themen wurden in drei verschiedene Themen schwer punkte aufbereitet und auf zwei einhalb Meter hohen, L-förmigen Messebaumodulen präsentiert. Mit einer Dimension von drei auf einen Meter ergab sich auf dem 110 Quadrat meter großen 60 m2. Dabei wurde genau jenes Gleich- gewicht zwischen Dichte und Weite im Zelt erzeugt, das jeden Gast zu einem Rundgang und längerem Verweilen ani- mierte. Kontraste zwischen den vertika- len und horizontalen Linien des Messe- baus, dem opakfarbenen Halbkugeldach des Doms und der weißen Ringtraverse, verlieh der Themenwelt einen Hauch von White-Cube-Atmosphäre. Giorgos Kalaitzis studierte Theater- und Veranstaltungstechnik (FH) und absolvierte später ein Masterstudium Kulturmanagement. Nach langjähri- ger Location-Verantwortung für das Berliner Tempodrom war er zehn Jah- re als selbständiger Projektmanager und Konzeptionierer tätig. 2017 grün- dete er in Berlin die Agentur Mitwir- kende KK Mitwirkung für gute Kom- munikation UG. Außerdem ist er seit 2007 als Dozent für Live-Kommuni- kation und Eventmarketing tätig. Mitteln Aufmerksamkeit zu erzeugen, Besucher anzusprechen und eine hohe Ver- weildauer zu erreichen. Auch der Außen- raum wurde durch acht in akkurater Linie aufgereihte City-Lights vertikal und mittels drei 12 Meter langer Bodenmarkie- rungen horizontal in ein Arrangement gebracht, das die Fläche vor dem Zelt zu einer Plaza machte. Eine sorgfältige, an den Erfordernissen für Austausch orientierte Konzeption, in der ein ergonomisch stimmiges, gestalte- risch ausgewogenes Gesamtensemble ent- steht, wird belohnt. Auch, wenn bei neuen Kombinationen aus Thema, Inszenierung und Ort immer ein gewisses Risiko bleibt, so ist die Wahl einer experimentelleren Versuchsanord nung für zukünftige Pro- jekte immer noch aussichtsreicher, als aus- getretene Pfade zu gehen. Vielleicht auch deshalb, weil sich gerade in kleineren Pro- jektteams die großen Zusammenhänge greifbarer umsetzen lassen.